Berlin
Studienfahrt 2024 für Demokratie, Geschichte und Kultur -gegen Rassismus, Antisemitismus und Sexismus
Die 4-tägige Studienfahrt der Fachakademie Altdorf hatte ein prallgefülltes, aber abwechslungsreiches Programm aus Geschichte, Politik, Kultur und dem Einblick in die Arbeit von verschiedenen sozialpädagogischen Einrichtungen Berlins.
Alle Studierende des 2. Jahrgangs waren sehr beeindruckt von dem nachhaltigen Programm:
Gedenkstätte Hohenschönhausen mit Führungen und Gesprächen mit Zeitzeugen
Besuch des Jugend Familien Zentrums im Brennpunktviertel Lichtenberg
Feministische Fotoausstellung von Valie Export
Nachbarschaftsgärten und Architektur in Kreuzberg als Beispiel für Gender-Mainstreaming der Stadtentwicklung
Bundestag und Demokratieverständnis
Streetwork von Gangway in Pankow für Jugendliche und Asylsuchende
neues Museum mit der alten Ägypten Ausstellung
Darüber hinaus gab es viele weitere kulturelle Möglichkeiten (Jüdisches Museum, Caspar-David-Friedrich-Ausstellung, Theater) und natürlich auch Nachtleben in Berlin.
Wir haben am Mittwoch zwei Straßensozialarbeiter der GangWay in Berlin besucht, die uns ein wenig von ihrer Arbeit erzählt haben. Gemeinsam als Gruppe sind wir dort hin und haben vorher noch eine Kleinigkeit besorgt als Dankeschön für en Besuch. Gangway arbeitet mit Jugendlichen und Erwachsenen Menschen auf den Straßen Berlins Ziel ist es, die Menschen dabei zu unterstützen, ihr Leben eigenverantwortlich in die Hand zu nehmen. Gangway wurde 1990 gegründet und wird vom Senat und den Bezirksämtern gefördert und durch Spendengelder finanziert. Mitarbeiter der Gangway suchen Menschen in ihrer Lebenswelt auf und treten mit ihnen in Kontakt. Streetworker sind davon überzeugt, dass in jedem jungen Menschen das nötige Potential steckt um damit gelingende Lebensperspektiven Realität werden zu lassen. Wir haben einen kleinen Vortrag bekommen darüber was die Mitarbeiter in ihrem Beruf machen und wie genau sie vorgehen. Es war sehr interessant zuzuhören, da diese Art und Weise von Arbeiten etwas spezielles ist. Die Menschen kommen nicht in die “Einrichtung”, sondern die Mitarbeiter gehen raus und suchen Menschen, die ein wenig Hilfe im Leben gebrachen könnten. Beide Streetworker waren sehr offene, lockere und sympathische Menschen und man hat schnell gemerkt, dass sie die Arbeit mit viel Leidenschaft und Herz machen.
Das Parlament (Bundestag) ist die politische Volksvertretung die aus, in der Regel, zwei Kammern besteht. Wir besuchten die Kuppel die rund 23 Meter hoch und 40 Meter breit ist. Die Kuppel wurde von dem Architekt Sir Norman und von Fachingenieuren entworfen. Im Kuppelinneren befindet sich ein Trichterförmiges Lichtumkehrelement mit Spiegeln. Das Licht wird von 30 Spiegelreihen mit jeweils 12 Spiegeln umgelenkt. Von der Reichtstagskuppel können Besucher bis 24 Uhr den Blick auf Berlin erleben. Das Verbindungselemet zwischen Dachterrasse und Aussichtsplattform stellen zwei Spiralförmige gegenläufige Rampen dar, die sich auf je 230 Metern Länge der Kuppel erschließen. Wir waren dort am Abend als es schon langsam dunkel wurde und hatten somit eine richtig schöne Aussicht über Berlin. Man konnte wirklich schöne Fotos schießen und den Tag dort ausklingen lassen.
Gleich nach der Ankunft in Berlin haben wir das alte Stasi Gefängnis in Hohenschönhausen besucht. Dieses Gefängnis wurde vom Ministerium für Staatssicherheit übernommen und als Untersuchungshaftanstalt benutzt. Dort wurden Menschen inhaftiert, die der kommunistischen Diktatur im Weg standen. Heute führen ehemalige politische Inhaftierte und Historiker die Besucher durch die Gedenkstätte um an den Ort und das Unrecht welches dort angetan wurde zu erinnern. Die Menschen, die unsere Kleingruppen durch die Gedenkstätte herumgeführt hatten, haben währenddessen immer wieder von ihrer eigenen Haftzeit erzählt. Man konnte es so viel einfacher nachvollziehen und auch glauben was in diesem Gefängnis wirklich passiert ist, wenn es jemand erzählt der selbst davon betroffen war. Unser “Gruppenleiter” hat uns alles ganz ausführlich und genau erzählt und mit vielen Beispielen spannend gemacht. Es ist toll, dass diese Menschen sich dazu bereit erklären ihre Erlebnisse zu teilen, obwohl es im Großen und Ganzen nicht die schönsten Erinnerungen sind. Allerdings bleibt Geschichte durch solche Menschen lebendig und interessant und auch nach einer langen Busfahrt ist so etwas immer wieder interessant anzusehen.